Weitere Projekte in Planung

In verschiedenen Stadien der Planung und Vorfinanzierung befinden sich die Systeme INMARSAT-P21, ARIES, ELLIPSO, MARATHON, ORBCOMM, STARSYS und VITASAT.
Selbstverständlich haben auch die GUS Staaten einige Kommunikationssatellitensysteme geplant. Die drei größten sind SIGNAL mit 48 Satelliten und projektierten Kosten von 600 Millionen US-Dollar, GONETS mit 36 Satelliten zu einer Halben Milliarde US-Dollar und das COURIER System an dem das Russische Verteidigungsministerium zu 90 % Beteiligt ist. Die prognostizierten Investitionskosten für 64 künstliche Erdtrabanten betragen 800 Millionen US-Dollar. Die baldige Realisierung ist allerdings noch fraglich, da dem Vernehmen nach die Finanzierung noch nicht gesichert ist.

 

Zukünftige Technologien

ACTS (Advanced Communications Technology Satellite) lautet die Bezeichnung für einen geostationären Versuchssatelliten der NASA über einem Punkt etwa 800 Kilometer westlich der Galapagos Inseln, welcher die dreifache Übertragungskapazität und die fünffache Übertragungsgeschwindigkeit heutiger Satellitensysteme bereitstellt und testet. Aber auch die sogenannten "heutigen Satellitensysteme" sind noch nicht einmal in Betrieb genommen, schon schreitet die rasante technologische Entwicklung weiter.
 







Abb. 10 ACTS-Multibeam Antennen Zellen

 

Dieser Satellit verwendet Multibeam Antennen mit einem Abstrahlwinkel von nur 0,3 Grad. Dies hat eine um 20 Dezibel höhere Signalstärke an der Erdoberfläche zur Folge. Herkömmliche Satellitenantennen weisen zum Vergleich einen Abstrahlwinkel von etwa 7 Grad mit entsprechend niedrigerer Signalstärke auf.
Ein Vorteil dieser Antennenart ist, daß für nicht benachbarte Zellen die gleiche Frequenz verwendet werden kann, ohne daß es zu Interferenzen kommt. Wenn an Bord für entsprechenden Computerpower gesorgt ist und da eine Zelle immer auf die selbe Position zeigt, kann man eine Nachricht auch direkt an eine physische Adresse, die dem Satelliten als Datenbank zur Versfügung stehen muß, übermitteln.

 


 

Das COSPAS-SARSAT Such- und Rettungs System

Vier die Erde in einer Höhe von 860 km in Polarorbits umkreisende US-amerikanische SARSAT Satelliten, (Search and Rescue Satellite Aided Trak-king System) sowie vier russische COSPAS Satelliten (COSPAS ist die russische Abkürzung für Weltraumsystem zum suchen von Schiffen in Seenot) in Polarorbits von 1000 Kilometer Höhe, die Notrufsignale von speziellen Sendern empfangen können, überwachen permanent nahezu jeden Punkt dieser Erde und senden empfangene Notrufe zur SARSAT Zentrale in Paris, oder zu einer, der in sechs Ländern befindlichen Monitorstationen. Dort wird anhand einer Datenbank der codierte Notruf entschlüsselt und so festgestellt, wer sich in Not befindet. Auch die Position des Notrufers kann auf etwa zwei Kilometer genau festgestellt werden, um so binnen kürzester Zeit einen Hilfstrupp in Richtung der Stelle wo der Notruf geortet wurde, in Marsch zu setzen. Mit diesem seit 1982 operativen System sind bisher 1600 Menschen, die sich mit einem COSPAS-SARSAT Sender ausgerüstet hatten und in Lebensgefahr geraten waren, aus den entlegenen Teilen dieser Welt, oder aus den Ozeanen, zurück in die Zivilisation und somit zurück ins Leben geholt worden. Manche hätten ohne die rasche Hilfe, die per Satelliten angefordert worden war, möglicherweise nicht überlebt.

 


 

Eine Vision

Die Entwicklung der Satellitentelefonie ist für hunderte Millionen Menschen auf diesem Planeten, die weit Entfernt von den Ballungszentren leben, die einzige Möglichkeit überhaupt ein Telefon zu haben, da selbst die Kosten für ein terrestrisches Mobilfunknetz sich in diesen Gebieten nicht rechnen. Ein verkabeltes Telefonnetz, wie wir es in unseren Städten haben ist auf große Entfernungen, mit nur wenigen Teilnehmern sowieso unfinanzierbar.
Gegenwärtig existieren weltweit vierzehn zueinander nicht kompatible Mobilfunkstandards und verhindern, daß ein Reisender sein Funktelefon überall auf der Welt verwenden kann. Ein Satellitenhandy welches rund um den Globus funktioniert wird eine wesentliche Verbesserung dieses heutigen Problems darstellen. In einigen Jahren werden wir unsere Satellitentelefone mit der gleichen Selbstverständlichkeit benützen, wie wir es heute bereits mit dem normalen Telefonanschluß machen.
Auch für die Eisenbahnen die ja auch für viele Kilometer entlang der Gleise die Infrastruktur zur Kommunikation mit den Zügen herstellen müssen wird die Satellitenkommunikation eine Menge an Einsparungen bringen, da alle Investitionen in Zukunft sich auf das Anschaffen eines Satellitenhandys zum Einbau in die Lokomotiven beschränken werden. Die vielen Funkmasten und Relaisstationen, sowie die hunderten Kilometer Telefon-, und Stromkabel werden dann nicht mehr notwendig sein.

 


 

Speziellen Dank möchte ich den Herren

Anton Kropik und Alfred Horn

aussprechen, welche die Veröffentlichung dieser Artikel in den Zeitschriften EISENBAHN-Österreich, EISENBAHN-REVUE International, SCHWEIZER EISENBAHN-REVUE, durch Ihre besondere Fähigkeit, den wirtschaftlichen Vorteil in nur scheinbar visionären Vorschlägen zu erkennen, erst ermöglicht haben.

 

 

Literaturhinweise für die Artikel,

"Die Funktionsweise der Positionsfeststellung per Satellitensignal" , veröffentlicht in der Zeitschrift EISENBAHN-Österreich 5/1997; EISENBAHNREVUE-International 5/1997 und in der SCHWEIZER EISENBAHN-REVUE 5/1997;

"Anwendungen und Vorteile für den Eisenbahnbetrieb" , veröffentlicht in der Zeitschrift EISENBAHN-Österreich 6/1997, EISENBAHNREVUE-International 6/1997 und in der SCHWEIZER EISENBAHN-REV6/1997,

"TRAINSAT", "Der Europäische Radionavigationsplan" und "GSM-R" , veröffentlicht in der Zeitschrift 1/1998  EISENBAHN-Österreich, EISENBAHNREVUE-International 1-2/1998 und in der SCHWEIZER EISENBAHN-REVUE1-2/1998;

"Kommunikationssatelliten die dritte Generation" , veröffentlicht in der Zeitschrift EISENBAHN-Österreich 4/1998, EISENBAHNREVUE-International 4/1998 und in der SCHWEIZER EISENBAHN-REVUE 4/1998,

verwendete Literatur:

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T. Logsdon; "Understanding the NAVSTAR, GPS, GIS and IVHS"

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FAA Nov. 96 Symposium in Washington "GPS and its Application to Railroad Operations"

G.W. Hein, Referenzsysteme und Transformationen in der Navigation

B. Hoffmann ,G. Kienast und H. Lichtenegger, "GPS in der Praxis"

J. Gipson, "The synergy of VLBI and GPS" GPS WORLD 2/1996

S. Malin and C. Stott, "The Greenwich Meridian"

ERRI A174/PR-1 "Zugortung"

J. Gibbons, "GPS and Rail Safety", GPS WORLD 4/1996

S. Starker, CCG Oberpfaffenhofen Seminar 10/95 "GPS Anwendungen"

Federal Aviation Regulations & Airman's Information Manual, ASA 1990, Seattle, WA

J. Hahn, GPS zur Zeitverteilung und Synchronisation, CCG Oberpfaffenhofen Seminar 10/95

B. Kuperus, Satellite Broadcasting Guide

B. Berking, "Satellitennavigation und GPS", Weiterbildung an Bord Nr. 50

ETCS-EIRENE March 96 Seminar, "ETCS-SRS; System Requirements Specification

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G. Comparetto , H. Hulkower, "Global Mobile Satellite Communications: A review of three contenders", 15. International CSS-Conference in Virginia, USA 1994

G. Comparetto, "A technical description of several Global Mobile Satellite Communications Systems", Space Communication 10/1993

R. Durst et al, "TCP Extensions for Space Communications", ACM Press New York 1966

D. Whalen, "Communications Satellites : Making the global village possible"



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