Das neue GSM-R Netz der europäischen Eisenbahnen

Im 900-MHz Sub-Band wurde den europäischen Bahnverwaltungen ein zweimal 4 MHz breites Spektrum zur Benützung für einen Staatenübergreifend einheitlichen Zugfunk angeboten. Allerdings war dies nur eine Empfehlung, da Internationale Institutionen souveränen Staaten keine Vorschriften machen können. Zudem war dieser Frequenzbereich in einigen Ländern bereits für andere Anwendungen vergeben.
Ende 1993 skizzierte die UIC Arbeitsgruppe Technical Committee-SMG (Speciale Mobile Group) die notwendigen Erweiterungen, die benötigt werden um den GSM-Standard als Eisenbahnkommunikationsmittel, der dann als GSM-R bezeichnet wird verwenden zu können.

Dies sind :

 

Aktuelles zu GSM-R

Der bei der DB AG laufende Test von GSM-R basiert hauptsächlich auf Technik von der Firma ARCOR, einer Mannesmann-Tochter und verwendet im Moment noch ein GSM System, wie es auch im Öffentlichen Netz zur Anwendung kommt.
Die für den Bahnbetrieb notwendigen Besonderheiten sind noch nicht implementiert. Eine dieser Besonderheiten ist, daß bei GSM-R nicht nach Telefonnummer, sondern der Teilnehmer (in diesem Falle ein bestimmter Zug) nach einer festgelegten Gerätenummer gerufen wird. Auch werden die neuen Geräte erstmals eine für den Betrieb wichtige Kommunikationsverbindung zwischen Zugfunk und Bündelfunk (Ortsfunk in den Bahnhöfen, Verschubfunk, Wagenmeisterfunk usw.) herstellen können.
Unbestätigten Meldungen zufolge wollen die ÖBB bei neu mit Zugfunk auszurüstenden Strecken den digitalen Kommunikationsträger GSM-R Telefonie statt des herkömmlichen Analogfunks einsetzen. Bei den ÖBB rechnet man allerdings nicht vor der Jahrtausendwende mit dem Beginn des Einsatzes von GSM-R, da die ersten Bahnspezifischen Endgeräte erst für die Jahre 1999 oder auch 2000 erwartet werden.
Die Umstellung vom Analogfunk auf GSM-R kann dann durch Anbringen der GSM-R Antennen auf den bereits bestehenden Masten und montieren zusätzlicher Relaisstationen neben den bereits für den Analogfunk bestehenden erfolgen.
Für einige Jahre wird der Betrieb beider Netze parallel notwendig sein, da eine Außerbetriebnahme einer großen Anzahl funktionierender ortsfester als auch mobiler Anlagen wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Wenn nun noch einige Zeit bis zur Einführung von GSM-R vergeht, ist es dann schon möglich, daß bis dahin die zum telefonieren per Satellit erforderliche Hardware soweit im Preis gefallen ist, daß Überlegungen zur Integration der Kommunikation zwischen Zug und Leitstelle in dann bereits bestehende Satellitenfunktelefonnetze anzustellen.sind.

 

Diversifikation im Eisenbahntransportgeschäft

Die ÖBB sind mit der Gründung der "telering GesmbH" in das Geschäft mit der Kommunikation eingestiegen. Mit dem neuen Partner Telekabel, einer Gesellschaft welche ein Fernsehkabelnetz in Wien betreibt, wird auch der Datentransport sowie der Internetzugang zum Angebot dieser telering GesmbH gehören.
Ein weiteres Geschäftsfeld wären die sogenannten zusätzlichen Dienste (Augmentation) des GPS Satellitensignals. Gemeint sind hier DGPS-Korrekturdaten oder die Common-View Technologie. Im Gegensatz zum frei Empfangbaren Satellitensignal, könne die Signale dieser zusätzlichen Dienste verschlüsselt werden. Dann sind sie nur mehr einer Bestimmten Anwendergruppe, die auch dafür zahlt zugänglich. Somit könnte das Anbieten der Kommunikation über Satellit der nächste logische Schritt dieser durch - outsourcing - entstandenen Firma sein.

Common View Technology

 

Eine weitere Möglichkeit die gut ausgebauten digitalen Telefonnetze der Eisenbahnen zu vermarkten und die getätigten Investitionen hereinzuverdienen, wäre das Zurver-fügung stellen einer Standleitung für die Verbindung von Atomuhren. Wenn zwei GPS Empfänger, welche Daten von den selben Satelliten empfangen über genaue UTC-Zeit (Universal Time Coordinated) von Atomuhren an verschiedenen Standorten verfügen, können sie den durch den S/A Effekt (Selective Availability) hervorgerufenen Uhrfehler, sowie diverse Laufzeitfehler des Satellitensignals durch Differenzbildung herausrechnen und so eine sehr genaue Positionsfindung erreichen. Diesen Service werden in naher Zukunft auch andere Anwendungen benötigen und zukaufen.

 

 

 

Abb. 7 Common View Technology

 

 

 


Über geplante und in der Vorbereitungphase befindliche weltumspannende Satelliten-Telefon,- und Datennetze lesen Sie in dem folgenden Artikel.

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